Reise blog von Travellerspoint

Chile

Tatio Geysire

sunny -10 °C
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Unser zweites Ziel im Norden von Chile waren die Tatio-Geysire, das höchstgelegenste Geysirfeld der Welt. Auf etwa 4300m ü.N.N. gefrieren viele der heissen Quellen bei Temperaturen bis zu -20° in der Nacht zu. Am morgen vor dem Sonnenaufgang steigen dann riesige Dampfwolken auf und es gibt Heisswasserfontänen von bis zu 6m Höhe.
Für Reisende mit einem Wohnmobil ist es möglich auf dem Parkplatz der Geysire zu Übernachten und früh am morgen, noch von den Touristenscharen, die brodelnden Löcher im Boden zu besuchen. Wie wir gehört haben, gefriert vielen Reisenden der Diesel über Nacht und man muss mit der Abreise warten, bis die Sonne gegen 11 Uhr genug Kraft hat, um die Fahrzeuge wieder startfähig zu machen. Eigentlich wollten wir das auch so machen. Allerdings sagte uns der Wetterbericht, das die Temperaturen in El Tatio am nächsten Tag auch am Mittag kaum über den Gefrierpunkt steigen. Zwei eiskalte Nächte das wollten wir uns dann doch nicht antun. So beschlossen wir früh sehr zeitig in Calama abzufahren um rechtzeitig an den Geysiren einzutreffen. Als wir nach den 125 Kilometern ankamen und ausstiegen, sind waren froh uns so entschieden zu haben, denn es war wirklich furchtbar kalt. Nach einem ersten Rundgang mussten wir zurück ins Auto, um unsere Finger wieder aufzutauen, da man mit ihnen kaum noch die Kamera bedienen konnte. Für uns war es ein kurzer aber eindrucksvoller Besuch in El Tatio (übersetzt "Der Grossvater").
Wir fuhren noch am selben Tag weiter Richtung La Paz. Da wir im Moment keine Lust mehr auf Naturstrassen hatten, fuhren wir die etwas längere Strecke über Arica, ganz im Norden von Chile, da diese durchgehend asphaltiert sein soll.

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Eingestellt von broschizzl 10:28 Archiviert in Chile Kommentare (0)

Chuquicamata

25 °C
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Erneut fuhren wir von Bolivien zurück nach Chile. Wir wollten uns den grössten Kupfertagebau der Welt ansehen. Nur zwanzig Autominuten entfernt von der Wüstenstadt Calama, liegt Chuquicamata. Eine eindeutige Übersetzung des Namens scheint es nicht zu geben. Unser Führer auf der Minentour übersetzte ihn als "Speer des Himmels" und auf Wikipedia finden sich noch ein paar weitere mögliche Deutungen. Die Übersetzung, welche unsere Reiseführer liefert, scheint für uns die treffenste. "Offener Himmel" beschreibt das 5km lange, 3 km breite und 1km tiefe Loch im Hochland der Atacamawüste ziemlich genau. Schon aus einigen Kilometern Entfernung fallen, die bis zu 300m hohen Abraumhalden auf.
Die Tour durch die Mine ist kostenlos, sollte aber schon am Vortag gebucht werden. Bevor uns ein Reisebus zur Mine bringt, müssen alle Teilnehmer Helm und Warnweste in Empfang nehmen und die obligatorische Verzichtserklärung für den Schadensfall unterschreiben.
Der erste Stop der Tour ist in der verlassenen Minenarbeiter-Stadt Chuquicamata. Die Kleinstadt wurde geräumt weil die Nähe zur Verarbeitungsanlage des Kupfergesteins zu gesundheitlichen Problemen bei der Bevölkerung geführt hat. Heute wohnen alle Arbeiter im etwas weiter entfernten Calama. Obwohl die letzte Familie erst in den 80er Jahren die Stadt verlies, hat sich eine leichte Unheimlichkeit gemütlich gemacht. Alte Schilder, abblätternde Farbe und der alte Spielplatz werden überschattet von den riesigen Abbraumhalden, unter denen bereits das Krankenhaus und einige andere Gebäude begraben wurden.
Auf der Weiterfahrt zur eigentlichen Mine sahen wir zum ersten Mal die grossen Minentrucks. Gearbeitet wird mit zwei Modellen. Das grössere wird in Deutschland produziert. Daneben wirkt der Reisebus fast wie ein Gokart. Mit den Monstertrucks werden 600t Kupfer am Tag gefördert und für jedes Kilo müssen mindestens 100 Kilo Gestein abtransportiert und weiterverarbeitet werden. Nach den Angaben des Führers lohnt sich der Abbau noch für ca. 40 Jahre, wobei in 4 Jahren von Tagebau zu unterirdischem Abbau umgestellt werden soll. Die kupferführende Gesteinsschicht reicht noch einen weiteren Kilometer in die Tiefe und erstreckt sich südlich und nördlich noch hunderte von Kilometern. Allerdings ist die Qualität und Dichte des Kupfers im Gestein nur in der Umgebung von Chuquicamata so hoch. In nächster Nähe gibt es auch noch zwei kleinere Minen.
DIe Stadt Calama ist aber sicher vor einer Umsiedlung, denn da wohnen ja die ganzen Arbeiter. Das sagt man uns zumindest. Bleibt abzuwarten ob die kommerziellen Interessen dies auch in Zukunft so sehen. Zumindest hat Chile jetzt ein Gesetzt erlassen, welches die Minenbetreiber verpflichtet, ihren Wasserbedarf nur noch mit Meerwasser zu decken.

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Torres del Paine

all seasons in one day 10 °C

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Auf der Fahrt nach Puerto Natales sehen wir Flamingos in der kalten und windigen Pampa. Wir starten zur Trekking Tour mit Peter aus Ungarn den wir im Hostal in Puerto Natales kennengelernt haben. Die Wolken hängen tief und schwarz über dem Parque National Torres del Paine. Wie immer man auch warm definiert, das Wetter hier kommt in dieser Definition sicher nicht vor. Für die geplante Wanderung spielt dieses allerdings eine grosse Rolle. Da wir einmal um die Torres wollen und der Weg ueber den Passo John Gardner fuehrt. Die letzten Tage, so hoerten wir, war der Pass geschlossen oder nur mit Guide passierbar.
Die Anmeldeprozedur lassen wir mit gefühlten 100 weiteren Personen über uns ergehen und natürlich wollen wir wissen, ob der Pass nun geöffnet ist. Die Parkranger scheinen sich da jedoch nicht einig zu sein und so bekommen wir von zwei Parkrangern zwei verschiedene Aussagen. Das schlimmste was passieren könnte, wäre das wir nach drei Tagen umdrehen müssen. So beschliessen wir zu starten zur ersten Etappe des sogenannten "O's".

1.Tag, zum Campo Serron, 16km, relativ flach, 4 Stunden
Der Weg führt zuerst durch riesige Flächen mit verkohlten Baumstämmen. Unvorsichtige Touristen haben mit ihren Kochern oder offenem Feuer grosse Brände verursacht. Hier lernt man schnell was "mucho viento" (viel Wind) bedeutet. Es regnet, die Sonne scheint, es kommen wieder Wolken, nur der Wind bleibt an diesem Tag konstant stark. Ein paar Leute kommen uns entgegen. Sie sind auf dem Rückweg vom Pass, der vor drei Tagen geschlossen war.
Das erste Camp Serron befindet sich ungeschützt vor dem Wind auf einer Wiese. Ebenso offen ist auch der Koch- und Essbereich und die Hände werden selbst mit einer warmen Tasse Tee kaum warm. Einige Leute hier scheinen nicht sehr viel vom Kochen ausserhalb ihrer eigenen Küche zu verstehen. Nachdem einer Gruppe älterer Franzosen der Gaskocher samt Topf zum dritten Mal umfällt, weil niemand aufpasst, verziehen sie sich in die Dusche zum Kochen und uns wird klar warum die Kocherbenutzung nur an wenigen Stellen in den Camps gestattet ist.

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2. Tag , Lago Dickson, 19km, 6 Stunden
Gleich am Anfang gibt es den einzigen richtigen Anstieg dieses langen Wandertages, an dem auch die Essensvorräte für die nächsten 10 Tage im Rucksack deutlich spürbar sind. Kurz vor dem Ziel öffnet sich der Blick auf das traumhaft gelegene Camp am Lago Dickson.
Man trifft sich wieder und knüpft erste Kontakte mit anderen, die gleichzeitig mit uns den Weg zum vielleicht geschlossenen Pass auf sich genommen haben. Zum Abschluss des Tages machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum See und sehen Tornados. Tornados aus Wasser, das durch die starken patagonischen Winde in die Luft gesaugt wird.

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3. Tag, Los Perros, 9km, 4h, hoch, hoch, hoch
Die kürzeste Etappe. Es geht kontinuierlich bergauf durch schöne Wälder, über kleine Bäche und vorbei an Wasserfällen. Der Schutz der Wälder findet kurz vom dem Glacier los Perros ein Ende und der Wind bläst so stark, das man sich kaum auf den Beinen halten kann.
Wir erreichen das Camp, die letzte Station vor dem Pass, kurz nach dem Mittag und sind sehr froh über unseren frühen Aufbruch. Nachdem das Zelt steht wird der Regen stärker und auf dem nassen Waldboden bilden sich grosse Pfützen oder kleinere Seen. Je nachdem wie mans betrachtet. Andere hatten nicht so viel Glück und müssen ihre Zelte im Regen aufstellen. Nach zwei Stunden gilt es aber auch unsere Zelt aus einer der grossen Pfützen zu retten. Es bleibt die Hoffnung, dass es die Nacht und die Wassermassen übersteht und unsere Schlafsäcke trocken bleiben.
Ein weiteres mal Glück haben wir mit der Schutzhütte, in der alle ein trockenes Plätzchen finden. Wir sind an diesem Abend ca. 30 Personen die in der Hütte kochen, ihre Kleider trocknen und sich mit der Frage beschäftigen, ob der Pass geöffnet ist. Es werden Theorien aufgestellt, Vermutungen gemacht und es wird hemmungslos mit gefährlichem Halbwissen um sich geworfen. Wir versuchen Ruhe zubewahren. Die Entscheidung ob wir über den Pass können, wird der Parkranger erst am nächsten Morgen treffen.

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4. Tag, Grey, 22km
Morgens um acht macht sich der Ranger auf den Weg um sich ein Bild über die Verhältnisse am Pass zu machen. Wir folgen ihm. Auf halber Strecke kommt er uns wieder entgegen und gibt uns grünes Licht. Der Pass ist offen, wir können das "O" wie geplant machen. Der Aufstieg zum Pass ist steil und es hat "mucho mucho viento". Wir dachten wir wissen was starker Wind bedeutet. Falsch!
Oben angekommen hat man den Ausblick der Tour. Der riesige Glacier Grey ist unglaublich in seiner kompletten Ausdehnung. Unbeschreiblich sind die Dimensionen des Gletschers, der unter uns in königlichem azurblau leuchtet. Das Wetter könnte nicht besser sein. Was für ein Glücksgefühl. Wir sind oben. Hier am höchsten Punkt unserers Trekkings erlebt man die Extreme der Natur noch intensiver. Es ist ein Ort der Gegensätze.
Gewaltig, so fühlt sich Freiheit an.
Abends kommen wir nach einer Doppeletappe im Camp Grey an. Wow, wieder in der Zivilisation. Ab hier sind wir auf der Vorderseite der Torres, welche deutlich mehr Touristen anzieht. Die Camps sind grösser und man muss sich beim Duschen anstellen. Wir platzieren unsere Zelte, wie alle anderen mit denen wir die letzten Tage schon unterwegs waren, am Rande des Campingplatzes und lassen den Tag mit einem Tetrapack Wein ausklingen, was sich am nächsten morgen natürlich rächt.:) No bebe mucho Gato!

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5. Tag Italiano, 19km
Mittlerweile sind wir zu sechst unterwegs. Gemeinsam mit Thiago aus Brasilien, Camillo und Vincente aus Santiago de Chile und natürlich mit Peter. Eine bunte Truppe. Wir haben gelesen, dass das Campamento Italiano ein feuchtes Loch sein soll. Es bewahrheitet sich. Die Parkrangers sind jedoch "muy amable" was die Umgebung etwas erträglicher macht. Ausserdem ist das Camp kostenlos. Daher auch nur wenige Toiletten und keine Duschen. Inklusive sind hier die Mäuse die sich nachts zu Techno-Partys in den Essensreserven der Wanderer treffen.

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6. Tag Chileno, 18km, 8h 20min
Der Morgen ist kalt und feucht und das Valle Francais, eine der beiden Hauptattraktionen der Vorderseite, ist Wolken verhangen. Wir beschliessen nach den grossartigen Eindrücken der Rückseite dieses Tal auszulassen und gleich weiter zu gehen.
Eine steile anstrengende Etappe beginnt. Aber auch diese wird bei bestem Wetter gemeistert. Es gibt Duschen mit warmem Wasser im Camp und wir durften gleich neben den Zelten, welche wir am Fluss aufgeschlagen hatten, kochen. So blieben uns die überfüllten Kochräume diesmal erspart. Der letzte Abend im Parque National Torres del Paine mit unseren neuen Freunden klingt langsam aus. Ohne Wein.

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7. Tag Mirrador Las Torres -Chileno- Torres, 14km
Morgens um 5.30 Uhr stehen wir auf. Der Sonnenaufgang an den Torres soll atemberaubend sein. Der letzte Aufstieg der Tour zum Mirrador las Torres. Und wieder haben wir unglaubliches Glück. Ein wolkenloser Himmel bei Sonnenaufgang um 7.15 Uhr. Wir verbringen 2 Stunden mit Mousse o Chocolate (Danke Ron & Sandra!) und schwelgen in den Erinnerungen an die vergangenen 6 kalten, nassen, anstrengenden aber wundervollen Tage. Danach steigen wir wieder ab, packen unsere Zelte ein und erreichen einige Stunden später den Bus der uns wieder nach Puerto Natales bringt.

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Dieses Erlebnis kann man kaum beschreiben, wenn man sich all die Eindrücke erkämpft hat, wirken sie intensiver und eindrücklicher. Wir hoffen wir konnten wenigstens ein wenig vermitteln, wie lohnenswert diese Tour für jeden Südamerikabesucher ist. Eine Wanderung die an Vielseitigkeit wahrscheinlich schwierig zu überbieten ist. Wälder, Berge, Seen, Gletscher, gute Wege, schlechte Wege, schmale Pfade, nasse Pfade, sehr nasse Pfade, sehr nasse und schlammige Pfad, wackelige Brücken, heikle Leitern, hunderte Treppen und alle vier Jahreszeiten kann man hier an nur einem Tag erleben.

Eingestellt von broschizzl 09:02 Archiviert in Chile Kommentare (0)

Hornopiren

rain 18 °C
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Es gibt nur wenige Busse von Puerto Montt in den Süden von Chile. Obwohl wir das wussten, haben wir nicht damit gerechnet, dass diese bis zu zwei Wochen im Voraus ausgebucht sein könnten. So war es jedoch und wir hatten eine zusätzliche Woche in der Gegend von Puerto Montt.
Hm, was tun mit der neu gewonnenen Zeit?
Kurz entschlossen fuhren wir mit Buss und Fähre nach Hornopiren in den gleichnamigen Nationalpark.
Erst gegen siebzehn Uhr erreichten wir dort den Wanderweg zum Nationalpark. Eine freundliche Amerikanerin erzählte uns, der Weg währe recht schlecht und es empfehle sich nicht ihn im Dunkeln zurückzulegen. Also begann das Rechnen. Fünf Stunden durch den valdivianischen Regenwald bis zum Eingang des Parks. Vorher darf auch nicht gezeltet werden, da sich diese Länderein in Privatbesitz befinden. Von da sind es weitere zwei Stunden bis zum See und Campingplatz. Um 21.30 Uhr wird es dunkel. Wir entschlossen uns loszugehen. Bis zum Eingang des Parks würden wir es sicherlich schaffen, bevor es ganz dunkel wird. Zur Not hatten wir ja auch noch unsere Stirnlampen. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir erschoepft am Eingang an und schlugen unser Lager auf. Schoen zu wissen, das man mit einem Zelt im Gepäck so flexibel ist.
Vor dem Frühstueck legten wir dann noch das letzte Stück zum Campingplatz, direkt am Bergsee im Nationalpark zurück. Ein paar Stunden später hatten wir dann mit 58:8 den Kampf gegen Unmengen aufdringlicher Pferdebremsen, auch durch die Unterstützung des stärker werdenden Windes, gewonnen und sassen in der Sonne und abends gemütlich am Lagerfeuer.
Trotz des einsetzenden Regens versuchten wir am nächsten Tag schnell noch den Vulkan Yates zu besteigen. Leider verschlechterte sich die Sicht ab der Baumgrenze so stark, dass wir uns nicht so sicher waren, ob wir auch den Rückweg finden würden. Somit stiegen wir, in strömendem Regen wieder ab und verbrachten den restlichen Tag in der kleinen Schutzhütte des Campingplatzes. Was haben wir an diesem Tag gelernt? Man kann auch mit nassem Holz ein wärmendes Lagerfeuer machen.

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Eingestellt von broschizzl 07:10 Archiviert in Chile Kommentare (0)

Valle Cochamo

sunny 20 °C
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Valle Cochamó. Wie beschreibt man das am treffensten? Spektakuläre Landschaft, imposante Granitwände, genial gelegender Zeltplatz, kristallklare Bergbäche oder auch das Yosemite Valley von Südamerika. Wie es liebevoll von den vielen Kletterern aus aller Welt genannt wird, die es jedes Jahr besuchen. Dieses Bergsportparadies ist im Vergleich zu vielen seiner europäischen Pendants ziemlich abgelegen. Nach dem man sich wahlweise mit dem Auto oder dem Bus über kilometerlange Schotterpisten bis zum Eingang des Nationalparks durchgekämpft hat, steht eine vier- bis fünfstündige Wanderung auf kleinen Pfaden und provisorischen Brücken an. Am Eingang wird registriert, wer sich auf den Weg macht, wie lang er bleiben will und was er vorhat. Damit auch keiner verloren geht.
Begleitet von Claudia, unserer in Ensenada lebenden schweizer Freundin und ihrer Hündin Simba, starten wir motiviert und voller Vorfreude ins Abenteuer. Allerdings fühlen sich unsere Rucksäcke trotz sorgfältiger Planung nicht ganz so leicht an wie erwartet. Die Wege sind zum Teil durch Wasser und Pferde, die mehrmals am Tag laufunwillige Touristen oder Ausrüstung transportieren, bis zu 2m tief in den Waldboden eingegraben. An manchen Stellen ist es kaum möglich Schlamm oder Wasser auszuweichen, was schnell mal zu nassen Füssen führt. Aber alle Strapazen der Anreise sind sofort vergessen, wenn sich das Tal öffnet und den Blick durch die Baumwipfel auf die ersten Granitfelsen freigibt.
Der Gedanke daran, dass wir nur unsere Sportkletterausrüstung dabeihaben, obwohl es hier unendlich viele Alpintraumtouren gibt, fühlt sich an wie Eislecken durch eine Glasscheibe. :) Gerade angekommen wünschen wir uns auch schon, dass es nicht der letzte Besuch ist.
Wir schlagen unser Lager inmitten einer eindrucksvollen Kulisse auf. Ein fast ebener Campingplatz auf ca. 400m ü. N.N. umgeben von 1000m hohen steil aufragenden Felsen. Wahnsinn!
In den vier Tagen die wir im Valle Cochamo verbringen, erkunden wir das Tal und die Sportklettersektoren, begutachten die natürliche Wasserrutsche in den eiskalten Bergbach und schwingen mit der Drahtseilgondel übers kalte Wasser.
Abends am Lagerfeuer erfahren wir von ein paar Chilenen, das es wohl im Moment ziemlich im Trend liegt, das Tal zu besuchen. Was uns am nächsten Tag dann auch prompt von einer Gruppe Jugendlicher bestätigt wird, die sich unüberhörbar neben uns niederlässt. Outdoor-Erlebnisse sind halt auch auf der anderen Seite der Erde immer mehr gefragt. Dementsprechend wird die Infrastruktur auch hier weiter ausgebaut und neue Zeltplätze entstehen.
Nach fünf Nächten in dieser grandiosen Umgebung und einem zügigen Rückweg zum Parkeingang sassen wir wieder an einer Bushaltestelle. Da würden wir wahrscheinlich immer noch sitzen, hätten uns nicht ein paar freundliche chilenische Reisende darauf aufmerksam gemacht, dass, aufgrund einer einsturzgefährdeten Brücke, heute kein Bus kommt. Es fanden sich glücklicherweise aber schnell ein paar Einheimische, welche die Touristen mit ihren Autos zu eben dieser Brücke brachten. So fuhren wir, zwischen anderen Reisenden und grossen Rucksäcken, auf der Ladefläche eines Pick-Ups zu den schon wartenden Bussen.

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Eingestellt von broschizzl 07:47 Archiviert in Chile Kommentare (0)

Ensenada

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Ausblick vom Haus. Das dominierende Landschaftsmerkmal der Vulkan Osorno

In Ensenada wurden wir von Claudia und Sergio herzlich aufgenommen und residierten für zwei Wochen in ihrem Haus mit Blick auf den Vulkan Osorno. Auf diesem befindet sich auch das einzige Skigebiet der Region. Ein alter schweizer Lift befördert im Winter alle Sportbegeisterten bis fast zum Gipfel. Aufgrund der Aussicht auf den gesamten Lago Llanquihue lohnt sich ein Besuch aber auch im Sommer.

Wir danken Claudia und Sergio für die Gastfreundschaft und wünschen ihnen alles Gute und viel Freude im neuen Haus.

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Eingestellt von broschizzl 06:44 Archiviert in Chile Kommentare (0)

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