Reise blog von Travellerspoint

Ibarra und das andere Ecuador

overcast 23 °C
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Von den einzigen zwei ostdeutschen Reisenden, die wir getroffen haben, bekamen wir die Information über einen schönen Camping in Ibarra welches wiederum Nahe an der Grenze zu Kolumbien liegt. Nach kurzer Fahrzeit von Otovalo aus war der Camping schnell gefunden und alle Angaben bewahrheiteten sich. Zwei deutsche Auswanderer betreiben die Finka Sommerwind mit Cafe direkt am See. Ruben und Linn schlugen ihr Zelt auf und wir richteten uns ein wenig häuslich ein. Wir wollten die letzten zwei Tage in Ecuador verweilen und dann unseren letzten Grenzübertritt hinter uns bringen. Hans der Zeltplatzchef fragte kennt sich in dieser Region sehr gut aus. Als ehemaliger Schiffsingeneur hatte er viele Jahre auf dem Meer verbracht und auch heute noch zieht es Ihn wann immer es geht an die Küste Ecuadors. Er bot uns an mitzufahren für Kost und Logie würde er uns die Einzigartige Gegend zeigen. So machten wir uns einen Tag später, zusammen mit unseren belgischen Freunden und Hans, auf den Weg in die Grenzregion von Ecuador und Kolumbien. Für uns war es bisher kein Thema in diese Region zu fahren da das deutsche auswärtige Amt aufgrund hoher Kriminalität davon abrät. Da wir aber von einem quasi Einheimischen begleitet wurden, trauten wir uns trotzdem. Da es zu fünft im Pick-Up von Hans etwas eng war und es in Ecuador scheinbar nicht verboten ist, konnte es sich Sebastian die 250 km lange Fahrt auf der Ladefläche gemütlich machen. Die Region um St. Lorenzo ist eine von zwei Gegenden in Ecuador in der fast ausschliesslich Nachfahren der ehemaligen Sklaven leben. Der Grund dafür ist, dass sich ihre Vorfahren sehr einfach, in dem aus Flüssen, Inseln und Mangroven bestehendem Land verstecken konnten. Die Menschen hier sind super freundlich und es ist wirklich ganz anders als der Rest von Ecuador, den wir gesehen haben.
Wieder einmal hervorzuheben ist die Fähigkeit der Südamerikaner alles reparieren zu können. Unter anderem finden wir einen Stuhl, der aus jeweils einem unbrauchbaren halben Metal- und einem unbrauchbaren halben Plastikstuhl besteht und sich reger Benutzung zu erfreuen scheint. Durch geschmückte Weihnachtsbäume wird uns vor Augen geführt, das es Dezember ist und Weihnachten vor der Tür steht. Für uns bei dieser tropischen Hitze allerdings etwas ungewöhnlich.
Für die nächsten beiden Nächte werden wir in einem kleinen Hostel direkt am Strand residieren. Am ersten Abend hatte Hans für uns eine Meeresfrüchte-Platte bestellt. Das Essen war grossartig. Selbst die 50% unserer Zweimannreisegruppe, die, aufgrund der Tentakelanzahl auf dem Teller, normalerweise Abstand von Meeresgetümmel halten, wurden satt.
Am nächsten morgen fuhren wir nach Borbon, einer der grösseren Ortschaften der Region. Auf dem Weg machten wir einen stopp bei einer Kakaorösterei welche die angelieferten Früchte für den Weiterverkauf trocknet und röstet. in Borbon angekommen bestiegen wir das, mit Plaste- und Holzpalletten-Stühlen ausgerüstete "Kanu". Die erste Station unserer Bootstour war das archäologische Minimuseum auf einer der Inseln. Von vor 700 Jahren v. Chr. bis etwa 300 Jahre n. Chr. lebte hier die Kultur der """"""""""""". Das besondere an diesem Ort, ist die Dichte der historischen Keramikfunde. Nur etwa einen Meter tief im Boden, kann man sehr gut erhaltene Figuren, Gefässe, etc. finden. An einem der kleinen mit Schilf bewachsenen Strände, läuft man sogar mehrheitlich auf gebranntem Ton. Von einem Einheimischen der sich, aufgrund der potentiellen Einnahmequelle namens "Touristen", zum offiziellen Touristenführer erklärt, erfahren wir, das sich hier früher die Keramikwerkstatt befunden hat.
Die nächste Station waren die höchsten Mangroven der Welt. Da es unserem "Kanu" an Grösse mangelte und sich auch noch mehr Wasser ausser- als innerhalb des Bootes befand, konnten wir in einen der kleineren Kanäle hineinfahren und die von oben nach unten wachsenden Mangrovenbäume sogar anfassen. Ein wirklich magischer Ort.
Auf der Hauptinsel Limon gab es dann ein leckeres Mittagsmenu, wir konnten unsere von der Bootsfahrt nassen Kleider trocknen und etwas mehr von der einfachen Lebensweise der Region sehen. In der Kokos-Plantage der Bootsbesitzer wurden wir mit erfrischenden, per Machete geernteten Kokosnüssen verwöhnt.
Zu einem grossen Teil aus Kokos besteht auch die Süssigkeit "Cocada". Als letztes Ziel an diesem Tag stand der Besuch in einer der Produktionstätten auf dem Programm. Abgeschnitten vom Festland müssen hier alle Zutaten per Boot geliefert werden. Aus Zuckerrohr wird der Saft mit einer uralten Presse herausgedrückt und in Kanistern fermentiert. Die Reste des Zuckerrohrs dienen als Abdeckung für die hauseigene Holzkohleproduktion. Zusammen mit Erdnüssen und Cocos wird der fermentierte Zuckerohrsaft in kleinen Formen "gebacken". Nach der Führung konnten wir für 1.50$ die Schokoladentafel grossen Stücke kaufen.
Als wir nach unserer Bootstour zurück im Hotel waren, beschlossen wir noch kurz auf Muschelsuchtour am Strand zu gehen. Erfolgreich! Wir fanden unzählige grosse Muscheln. Ob wir die wohl alle mitnehmen können? Aber dieses Problem müssen wir erst vor der Rückreise in Kolumbien erörtern.
Am Abend des dritten Tages sind wir wieder in Ibarra und feiern den Abschied von Linn und Ruben, die schon in wenigen Tagen zurück nach Europa fliegen, mit einer Flasche Wein. Der nächste Morgen steht wieder einmal im Zeichen des Abschieds und wir brechen auf nach Kolumbien.

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Eingestellt von broschizzl 12:02 Archiviert in Ecuador Kommentare (0)

Otavalo

overcast 18 °C
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Der kleine Ort stand schon lange auf der Liste unserer Reiseziele in Ecuador. Nicht zuletzt aufgrund der Märkte, welche hier stattfinden. Wir wurden nicht enttäuscht. Früh morgens machten wir uns auf den Weg zum Tiermarkt. Es scheint ein nicht ganz ungefährliches Spektakel zu sein. Riesige Schweine an Seilen in Händen von Kindern, wo schon die Männer Probleme haben die Tiere unter Kontrolle zu halten. Wenn sie nicht wollen, wollen sie nicht. Schweine eben. Auf dem Platz herscht ein unbeschreibliches durcheinander Tiere werden von Polizisten aufgesammelt, damit Taxis und Viehtransporter wieder passieren können. Man findet auf dem Markt alles von kleinen Kätzchen, Hündchen und Kücken über ausgewachsene Hennen, Kühe, Esel und auch Pferde. Eine Kuh bekommt man für 80 Dollar.
Der Kunsthandwerkmarkt ist Samstags riesig und ist nicht ausschliesslich für Kunsthandwerk. Man findet so ziemlich alles von Lebensmittel über Kleider bis hin zu Schrumpfköpfen. Der Markt ist bunt und laut. Verlaufen kann man sich auch ohne grosse Anstrengung. Da wir nun Käufer für unseren Bus haben, was unser Reisebudget wieder etwas entspannt, können wir uns auch einige Souvenire leisten.

Wir treffen hier auf alte Bekannte Leen und Ruben aus Belgien sind mal wieder zur selben Zeit am selben Ort. Und ziehen dann wegen des besser werdenden Wetters und natürlich wegen uns auf den Camping um. Von ihnen wird uns der Parque Condor in Otavalo wärmsten empfohlen. Ein Vogelpark hoch oben über Otavalo. Geründet und betrieben wird dieser von einem holländischen Falkner. Hier finden Raubvögel und Eulen die früher verbotenerweise als Haustiere gehalten wurden oder die einfach nur Pech hatten (z.B. aus dem Nest gefallen, weil Baum gefällt) ein zu Hause. Auch ein Andencondor gehört zur Familie. Es ist der erste den wir nach fast elf Monaten in Südamerika sehen. Jeden Tag gibt es zwei Flugshows. Der Condor darf leider nicht fliegen. Der Besitzer erklärt uns, die Bauern der Gegend hätten Angst um ihr Vieh weshalb die Gefahr besteht, dass er von ihnen abgeschossen wird. Für uns öffnet er aber im Käfig kurz seine riesigen Schwingen.

Am nächsten Tag bauen wir im Bus das Bett zum Sofa um und nehmen Leen und Ruben mit nach Ibarra, unser letzter Stop vor der kolumbianischen Grenze. Denken wir zumindest.

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Eingestellt von broschizzl 12:47 Archiviert in Ecuador Kommentare (0)

Mindo

sunny 30 °C
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Der Grund nach Mindo zu fahren hiess Don Blanco. Hier sollte er das erste mal auf seine neuen Besitzer treffen. Den unsere Reise mit der weissen Camionetta ist nun schon bald zu Ende. Er wird in gute Hände übergeben. Eine kolumbianisch, holländische Familie die in Ecuador lebt wird unseren Bus übernehmen. Sie wurden an ihrem vorherigen Wohnort überfallen, was sie dazu veranlasst hat, in das als sicher geltende Mindo umzuziehen. Im Garten gibt es einen kleinen Bach und genug Platz für die Kids um zu Spielen. Mindo entpuppt sich auch für uns als ein angenehmer kleiner Ort, in welchem man so richtig Urwaldfeeling geniessen kann. Obwohl ein Botaniker sagen würde: "Es ist kein Dschungel! Es ist Nebelwald!". Ist uns aber egal, denn so etwas haben wir bisher noch nicht gesehen. Es gibt hier Tausende bunte Vögel, Schmetterlinge in allen Farben und Grössen und grüner "Regenwald" so weit das Auge reicht. Aus diesem Grund bleiben wir dann auch etwas länger hier und machen eine Wanderung auf einem schmalen Pfad durch den Wald. Das Ziel sind sieben Wasserfälle, von denen wir aber nur sechs besuchen. Ein kleiner Wasserfall ist halt auch nur ein kleiner Wasserfall.
Am letzten Abend geniessen wir seit langem mal wieder eine gute Pizza. Mmmmmh... und am letzten Morgen noch ein deutsches Frühstück mit Nutella. In einem Monat werden wir die Familie in Bogotà wiedersehen und ihnen den VW Bus übergeben.

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Eingestellt von broschizzl 13:39 Archiviert in Ecuador Kommentare (1)

Mitad del Mundo

sunny 20 °C
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Die Mitte der Welt, also ein Punkt an der Panamericana direkt auf dem Äquator. Eine Sehenswürdigkeit wie der Volksmund so sagt. Irgendwie sind wir da anderer Meinung. Schon im Auto stellten wir fest das die Koordinaten auf dem GPS-Gerät keineswegs 0.0.0 zeigen. Wir bezahlten 2 Dollar für den Parkplatz und gingen zum Eingang. Eine grosse Karte dieser kleinen eingezäunten Touristenstadt zeigt viele Souvenirläden, Restaurants, den Monolith in der "Mitte" der Welt und einige Museen. Wir bezahlten weitere 3 Dollar pro Person als Eintrittsgebühr um ein paar Fotos zu machen und die Museen zu besuchen. Das mit der Fotos war dann nicht ganz so einfach, da jeder der hierher kommt natürlich auch sein Foto auf dem Äquator (in der Stadt als gelbe Linie sichtbar) machen will. So ist es schwierig schöne Bilder zu machen. Im ersten Museum dann die grosse Überraschung. Man verlangt weitere 3 Dollar Eintritt pro Person. Klingt nicht nach viel, für die Preise hier ist es dann aber doch ganz schöne "Abzocke" und wir fragen uns, wofür wir den Eintritt entrichtet haben. Also verlassen wir diesen Touristentempel ziemlich enttäuscht. Zum Glück sind wir nicht extra hergefahren, sondern befanden uns auf dem Weg nach Mindo, wo wir die ersten Interessenten für unseren zum Verkauf stehenden Don Blanco treffen wollen.

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Eingestellt von broschizzl 13:20 Archiviert in Ecuador Kommentare (0)

Parque National Cotopaxi

overcast 15 °C
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Es war wiedermal kalt und nass. Wir wollten einen Blick auf den Cotopaxi Vulkan werfen und fuhren zu diesem Zweck in den gleichnamigen Nationalpark. Die Landschaft im Park ist geprägt von der Ebene rund um den Vulkan. Es gibt nur wenige Bäume, einige Büsche und viel feuchtes Gras. Wir nutzten eine kleine Regenpause, um einen kleinen Seen zu umwandern. Viele der Wasservögel, die hier leben sollen, haben sich uns nicht gezeigt, aber dafür viele Hasen. So haben wir es zwei Stunden später auf dem Campingplatz des Parks nicht richtig verstanden, das ein Fuchs, vermutlich auf Nahrungssuche, um unsere Auto und die Picknicktische geschlichen ist. Wahrscheinlich der gemeine "Ich-bin-zu-faul-zum-jagen-wenn-mir-die-Touris-Futter-geben-Andenfuchs".
Zusammen mit zwei deutschen Backpackern machen wir uns, in der an zwei Seiten offenen, Schutzhütte ein leckeres Abendessen mit Kochbananen und leihen ihnen unsere Decken für die folgende, sehr kalte Nacht im Zelt auf 3500m ü.N.N. Am nächsten morgen ist es wie am Vortag, der Cotopaxi versteckt sich fast komplett in den Wolken und wenig später zieht auch noch dichter Nebel auf. Für uns ein klares Zeichen dafür das wir dringend weiter müssen um einen wärmeren Ort zu suchen.

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Eingestellt von broschizzl 13:18 Archiviert in Ecuador Kommentare (0)

Baños

sunny 20 °C
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Auf dem "Hügel" gegenüber des aktiven Schichtvulkans Tungurahua besitzt Rojio einen wunderschön gelegenen Campingplatz mit Restaurant. Hier lässt es sich aushalten, schon allein wegen der Aussicht. Jeden Morgen begrüssen uns die Hühner und auch Rojio ist sehr offen und kommunikativ. Er macht mit uns eine Tour durch den geheimnisvollen Nebelwald auf den Berg, wo seine zwei Kühe stehen. Auf dem Weg treffen wir Arbeiter die gerade Mais sortieren, der anschliessend nach Quito auf den Markt gebracht wird. Viele von den Arbeitern sind Familie und der Rest Freunde. Man kennt sich hier auf dem Berg. Rojio erzählt uns, dass er früher auch auf den Plantagen gearbeitet hat. Es wäre jedoch eine sehr ungesunde Arbeit, da sehr viele Chemikalien auf den Feldern eingesetzt werden. Er hat grosse Probleme mit der Gesundheit bekommen. Im Restaurant zaubert uns seine Frau im Anschluss leckere Forellen aus den eigenen Teichen. mmmmh que rico

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Eingestellt von broschizzl 13:14 Archiviert in Ecuador Kommentare (0)

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